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Für die landwirtschaftliche Bevölkerung ist die Gesundheit am wichtigsten für die Lebensqualität. Dies und mehr zeigt die neuste telefonische Befragung, bei der die bäuerliche Bevölkerung mit der übrigen Bevölkerung verglichen wurde.

Das Markt- und Sozialforschungsinstitut gfs-zürich führt seit 2001 alle vier Jahre im Auftrag des BLW eine telefonische Umfrage durch. Ziel ist es, die Lebensqualität der bäuerlichen Bevölkerung mit derjenigen der übrigen Bevölkerung (Referenz) zu vergleichen. Die neuste Umfrage wurde im Frühjahr 2025 durchgeführt.

Für die landwirtschaftliche Bevölkerung wurde eine repräsentative Stichprobe aus der Liste der direktzahlungsberechtigten Betriebe gezogen, davon 280 Männer und 223 Frauen befragt und anschliessend gewichtet. Bei der Referenzbevölkerung wurden 253 Männer und 252 Frauen interviewt.

Da bei den Ergebnissen kaum geschlechtsspezifische Unterschiede bestehen, werden jeweils nur die beiden Gruppen «Landwirtschaft» und «Referenz» aufgeführt.

Gesundheit am wichtigsten

Bei der Frage nach der Wichtigkeit der zwölf vorgegebenen Lebensbereiche zeigen die beiden Bevölkerungsgruppen ähnliche Prioritäten: Die «Gesundheit» steht an erster Stelle, das «kulturelle Angebot» an letzter.

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Bei der bäuerlichen Bevölkerung hat sich die Einschätzung der Wichtigkeit der Lebensbereiche im Zeitvergleich 2005 bis 2025 nur wenig verändert (max. +/– 0,4 Punkte).

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Zufriedenheit konstant

Bei der Einschätzung der Zufriedenheit mit den zwölf Lebensbereichen sind sowohl die bäuerliche als auch die übrige Bevölkerung mit der «Familie» am zufriedensten und mit den «stabilen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen» am unzufriedensten. Beim letzten Punkt ist die Unzufriedenheit in der bäuerlichen Bevölkerung ausgeprägter als bei der übrigen Bevölkerung.

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Bei der bäuerlichen Bevölkerung ist die Rangfolge der Zufriedenheit mit den Lebensbereichen in den letzten 25 Jahren weitgehend gleichgeblieben (max. +/– 0,3 Punkte), mit Ausnahme vom «Einkommen». Die Zufriedenheit beim Einkommen nahm im Zeitverlauf um 0,6 Punkte zu.

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Keine Annäherung mehr des Lebensqualitätsindexes

Der Lebensqualitätsindex der landwirtschaftlichen Bevölkerung lag 2025 im Mittel bei 13,9. Dabei war er in der Deutschschweiz signifikant höher (14,7) als im Tessin (11,7) und in der Westschweiz (10,4). Die Referenzbevölkerung hatte 2025 mit 16,8 einen klar höheren Lebensqualitätsindex. Da der Lebensqualitätsindex zwischen –36 und +36 betragen kann, sind alle diese Werte grundsätzlich als positiv zu bewerten.

Im Zeitvergleich war beim Lebensqualitätsindex der bäuerlichen Bevölkerung zunächst eine leichte Abnahme und ab 2013 bis 2021 eine Annäherung der Gruppen «Landwirtschaft» und «Referenz» festzustellen, 2025 ist diese Differenz wieder grösser.

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Bauernberuf hat mehr Vor- als Nachteile

Bei der Einschätzung der negativen Seiten des Bauernberufs wurden von der bäuerlichen Bevölkerung 2025 mit 23 Prozent die vielen Vorschriften und ändernden Rahmenbedingungen am häufigsten genannt, gefolgt von den langen Arbeitszeiten mit 19 Prozent. Bei der Einschätzung durch die Referenzbevölkerung waren die langen Arbeitszeiten (25 %) und der geringe Verdienst (15 %) die häufigsten Nennungen.

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Bei der Einschätzung der positiven Seiten des Bauernberufs werden wie bereits in früheren Erhebungen sowohl von der landwirtschaftlichen Bevölkerung als auch von der Referenzbevölkerung die Selbständigkeit und das Arbeiten in der Natur als besonders positive Aspekte des Bauernberufs genannt.

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