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Im Jahr 2022 stiegen sowohl die Kartoffel- als auch die Ölsaatenanbaufläche geringfügig. Körnerleguminosen zeigen insgesamt eine stabile Entwicklung. Im Biolandbau gewinnen sie an Bedeutung.

Kartoffeln: Anbauflächenrückgang gestoppt

Nach einem historischen Tiefststand im Jahr 2021 (10 711 Hektar) nahm die Fläche im Jahr 2022 wieder um 38 Hektar auf 10 749 Hektar zu. Die Anbaufläche pro Betrieb wuchs innerhalb dieses Jahrzehnts kontinuierlich von durchschnittlich 1,5 Hektaren auf 2,5 Hektaren. Die Anbaufläche für Frühkartoffeln, die in der Regel unter Plastik angebaut werden, hat sich von 182 Hektaren im Jahr 2004 auf 584 Hektaren im Jahr 2022 mehr als verdreifacht.

Ölsaaten: grössere Anbaufläche

Die gesamte Anbaufläche von Ölsaaten hat sich gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent von 32 408 Hektaren im Jahr 2021 auf 33 571 Hektaren im Jahr 2022 erhöht. Diese Fläche schliesst alle in der Schweiz angebauten Ölsaaten mit ein. Im Einzelnen nahm die Anbaufläche für Soja um 655 Hektaren auf 2895 Hektaren zu (+29,2 %), jene für Raps um 68 Hektaren auf 25 038 Hektaren (+0,3 %) und für Sonnenblumen um 410 Hektaren auf 5228 Hektaren (+8,5 %). Seit 2017 vergrösserte sich die Anbaufläche für Ölsaaten von 27 615 Hektaren auf 33 571 Hektaren (+5956 ha oder 21 %). Im Jahr 2022 konzentrierten sich fast 60 Prozent der nationalen Rapsproduktion und 64 Prozent der Sonnenblumenproduktion auf die Kantone Waadt, Bern, Aargau und Zürich. Die sind die beiden wichtigsten Ölsaaten-Kulturen der Schweiz. Beim Sojaanbau machten die Flächen in den Kantonen Genf und Waadt 59 Prozent der gesamten Anbaufläche aus.

Im Jahr 2022 betrug der Anteil der biologischen Produktion 7,4 Prozent der Gesamtfläche, was einer Zunahme um 380 Hektaren über alle Ölsaaten zusammen entspricht (2475 Hektaren im Jahr 2022 gegenüber 2095 Hektaren im Jahr 2021).

Entwicklung der Anbaufläche von Körnerleguminosen

In den letzten Jahren lag die gesamte Anbaufläche für Körnerleguminosen (Erbsen, Soja, Bohnen, Wicken, Lupinen und Linsen) bei etwa 7700 Hektaren. Der Flächenausdehnung im biologischen Anbau stand ein Rückgang im konventionellen Anbau gegenüber. Sowohl im biologischen als auch im konventionellen Anbau beträgt die mittlere Anbaufläche je Betrieb gegen 3 Hektaren Körnerleguminosen. Bezogen auf die offene Ackerfläche erreichten die Leguminosen im biologischen Anbau 20 Prozent und im konventionellen Anbau 10 Prozent. Die Erbsenfläche war rückläufig, insbesondere im konventionellen Anbau. Der Sojaanbau verzeichnete eine Flächenausdehnung, vorab im biologischen Anbau. Der Mischanbau von Körnerleguminosen mit Getreide verbuchte im Bioanbau Flächenzunahmen. Lupinen und Linsen verzeichneten ausgehend von einem niedrigen Niveau Flächengewinne. Mit der steigenden Nachfrage von Schweizer Körnerleguminosen zu Speisezwecken und dem seit 2023 ausgerichteten Einzelkulturbeitrag auch für Körnerleguminosen zu Speisezwecken sind weitere Flächenausdehnungen zu erwarten. Körnerleguminosen sind wärmeliebend, bereichern die Fruchtfolge und binden in Symbiose mit Bakterien Luftstickstoff im Boden, der auch Folgekulturen zur Verfügung steht.
 

Zoom: ab23-datentabelle-grafik-flachenentwicklung-kornerleguminosen_d1.png

Grosse Betriebe dehnen Körnerleguminosenfläche aus

Betriebe der Grössenklasse 25 bis 50 Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) hielten ihre Anbaufläche von Körnerleguminosen in der Summe stabil. Ihr Anteil an der offenen Ackerfläche erreichte in dieser Kategorie knapp 13 Prozent. Gegenläufig entwickelten sich die Anbauflächen der Grössenklasse ab 50 Hektaren LN und 10 bis 25 Hektaren LN. Letztere wiesen infolge der rückläufigen Anzahl Betriebe mit Körnerleguminosenanbau einen Rückgang auf, während die grossen Betriebe die Flächen ausdehnten. Mit einem Anteil von 10 Prozent Körnerleguminosen an der offenen Ackerfläche verfügen die grossen Betriebe unter Beachtung der empfohlenen Anbaupausen noch über Ausdehnungspotenzial. Demgegenüber erreichte der Anteil der Körnerleguminosen in den Betrieben mit bis zu 10 Hektaren LN bereits einen Anteil von 22 Prozent an der offenen Ackerfläche, so dass ohne Ausdehnung der offenen Ackerfläche nur noch ein geringes Ausdehnungspotenzial besteht. Von den 23 000 Landwirtschaftsbetrieben in der Tal- und voralpinen Hügelzone (ohne Gartenbau-, Dauerkultur- und Veredelungsbetriebe) bauten 2022 2700 Betriebe auf einer Fläche von 7300 Hektaren Körnerleguminosen an.
 

Zoom: ab23_datentabelle-grafik-flachenentwicklung-kornerleguminosen-nach-betriebsgrosse-und-kanton_d.png

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