Selbstversorgungsgrad
Die Landwirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag an die Ernährungssicherheit. Gegenüber 2020 ist ein deutlicher Rückgang beim Selbstversorgungsgrad zu verzeichnen, was auf schlechte Erträge im Pflanzenbau aufgrund der schlechten Witterung zurückzuführen ist. Der Selbstversorgungsgrad beträgt 2021 brutto 52 Prozent und netto 45 Prozent.
Höchster Selbstversorgungsgrad bei Milch und Milchprodukten
Den höchsten Selbstversorgungsgrad weist die Schweiz bei Milch und Milchprodukten auf, wo regelmässig mehr als 100% des inländischen Bedarfs produziert werden (2021:107%). Beim Fleisch beträgt der Selbstversorgungsgrad 78%, wobei es grössere Unterschiede zwischen den verschiedenen Fleischkategorien gibt. Während beim Kalb- und Schweinefleisch der Inlandanteil an der Versorgung mit 96 bzw. 94% sehr hoch ist, liegt er beim Geflügelfleisch bei 59%.
Historisch tiefe Erträge bei pflanzlichen Produkten
Bei den pflanzlichen Produkten führt die schlechte Witterung für historisch tiefe Erträge. Aufgrund von Frost sind die Produktionsmengen beim Steinobst gegenüber dem Vorjahr je nach Kultur um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Auch der Hagel im Juni und vor allem die Nässe im Juli waren für grosse Ertragsausfälle im Pflanzenbau verantwortlich. Bei Brotgetreide und Kartoffeln liegt der Selbstversorgungsgrad im Jahr 2021 deshalb nurnur bei 67% (2020: 81 bzw. 90%). Ähnlich ausgeprägt ist der Rückgang beim Stein- und Kernobst auf 63% (2020:86%). Den geringsten Selbstversorgungsgrad weisen 2021 wiederum die pflanzlichen Öle und Fette mit einem Wert von 23% auf, wobei dieser gegenüber dem Vorjahr praktisch stabil bleibt.
Sinkender Selbstversorgungsgrad aufgrund schlechter Witterung
Der Selbstversorgungsgrad ist im Jahr 2021 deutlich gesunken und beträgt brutto 52% und netto 45%. Damit liegt er so tief wie noch nie seit der Revision der Nahrungsmittelbilanz im Jahr 2007. Verantwortlich für den Rückgang des Selbstversorgungsgrades ist die Inlandproduktion, die 2021 mit 21 100 Terajoules (TJ) produzierter Energie deutlich tiefer ausfiel als im Vorjahr (-6,9%).
Selbstversorgungsgrad
Der Selbstversorgungsgrad wird definiert als Verhältnis der Inlandproduktion zum inländischen Gesamtverbrauch, wobei letzterer sich nach der Formel Produktion plus Import minus Export und Vorräteveränderungen berechnet wird. Unterschieden wird zwischen dem Selbstversorgungsgrad brutto und dem Selbstversorgungsgrad netto. Beim Selbstversorgungsgrad netto berücksichtigt wird, dass ein Teil der Inlandproduktion auf importierten Futtermitteln beruht. Dazu wird bei der Berechnung des Selbstversorgungsgrades netto die tierische Inlandproduktion um jenen Anteil reduziert, der mit importierten Futtermitteln produziert wird.
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