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Rekordproduktion trotz Trockenheit. Insbesondere der Anbau von Sonnenblumen und Soja gewinnt an Attraktivität. Raps und Sonnenblumenöl profitieren von starker Inlandnachfrage.

Die Schweizer Ölsaatenproduktion erfolgt auf der Basis von Rahmenverträgen, die zwischen der Produktion und der Verarbeitung (Ölwerke) geschlossen werden. Der Absatz der im Rahmen dieser Verträge festgelegten Mengen ist garantiert, da diese dem Marktbedarf entsprechen. Dank dieser Verträge kann den Produzentinnen und Produzenten zudem der bestmögliche Preis angeboten werden. Nicht garantiert ist hingegen die Übernahme von allfälligen (nicht vertraglich vereinbarten) Überschüssen durch die Ölwerke. Die Rahmenverträge werden vom «Produktionspool Ölsaaten» des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes (SGPV) verwaltet, der zu zwei Dritteln durch die Produzentinnen und Produzenten und zu einem Drittel durch die Ölwerke finanziert wird. Die Stützbeiträge durch den «Produktionspool Ölsaaten» für den Sonnenblumenanbau (2022: 9 Fr./100 kg und 7 Fr./100 kg für High Oleic) und für Sojasaatgut (2022: 15.00 Fr./100 kg) verbessert die Rentabilität und trägt dazu bei, die Vielfalt in der Produktion und Verarbeitung von Ölsaaten in der Schweiz zu erhalten.

Steigende Produktion von Sonnenblumenöl

Kernen- und Ölproduktion 2022


 
Rahmenvertrag (Kerne)Zugeteilte MengenKernen-produktionÖl-
produktion
Entwicklung zum Vorjahr (Kernenproduktion)
Einheittttt%
Raps106 000
davon 30 000 HOLL
100 07992 05934 061+19
Sonnenblumen14 000
davon 8 500 HO
16 10714 2254 836+27
Soja7 50015 2466 175Nicht anwendbar+16

1 gehen ausschliesslich an die Futtermittelbranche
HOLL: High Oleic Low Linoleic
HO: High Oleic
Quellen: swiss granum/SwissOlio/SGPV


Trotz der Trockenheit in der ganzen Schweiz brach die heimische Ölsaatenproduktion alle Rekorde. Der Rahmenvertrag 2022 für Ölsaaten insgesamt (Raps und Sonnenblumen) belief sich auf 120 000 Tonnen, was einem leichten Anstieg um 1000 Tonnen entspricht. Diese Entwicklung erfolgte ausschliesslich zugunsten der Sonnenblumen. Im Detail betrachtet zeigt sich, dass 94 Prozent der im Rahmenvertrag mit den Ölwerken festgelegten 106 000 Tonnen Raps zugeteilt wurden. Für die Sonnenblumen betrug dieser Anteil 114 Prozent des Rahmenvertrags. Obwohl dieses Interesse der Produzentinnen und Produzenten erfreulich ist, waren Kürzungen der Zuteilungen notwendig, um einen Preisdruck zu vermeiden. 2022 waren im Rahmenvertrag 7500 Tonnen Soja vorgesehen (ausschliesslich zur Futtermittelverwendung). Zugeteilt wurden 70 Prozent dieser Menge bei einer definitiven Ernte von 6175 Tonnen, was einer Zunahme von 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Kanton Waadt ist insgesamt der grösste Produzent von Ölsaaten.
 

Landwirtschaftliche Nutzfläche


Produktion


Einzelheiten zu den Flächen sind im Artikel «Ackerkulturen» unter der Hauptrubrik «Produktion» und der Unterrubrik «Pflanzliche Produktion» beschrieben.

Höhere Produzentenpreise

Die durchschnittlichen Marktpreise für Ölsaaten haben weiter angezogen: Für konventionellen Raps von 96 Fr./dt im Jahr 2021 auf 115 Fr./dt im Jahr 2022, was einer Zunahme von 20 % entspricht (HOLL: +21 %). Derselbe Trend zeigte sich bei konventionellen Sonnenblumen, wo die Preise innerhalb eines Jahres von 90 Fr./dt auf 107 Fr./dt und damit um 19 % kletterten (HO: +32 %).

Wachsende Nachfrage

2022 wurden im Schweizer Detailhandel 6,3 Millionen Liter Rapsöl verkauft. Dieses Volumen entsprach einem Marktanteil von 22 Prozent. Der Absatz von Rapsöl stieg gegenüber 2021 um 7 Prozent. Im Gegensatz zu Olivenöl und Sonnenblumenöl setzte sich der während der Pandemie beobachtete Aufwärtstrend fort. Seit 2018 ist der Absatz um 30,4 Prozent in die Höhe geschnellt. Im Jahr 2022 belegte das Rapsöl im Schweizer Detailhandel erstmals den zweiten Platz, nach Olivenöl, aber vor Sonnenblumenöl.
 

Aussenhandel

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