Die Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung
Die Land- und Ernährungswirtschaft steht vor einer grossen Herausforderung. Um dieser entgegenzuwirken, haben das BLW, BAFU und BLV die Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung erarbeitet. Damit sollen die Treibhausgasemissionen aus dem Ernährungssystem gesenkt und die Anpassung an den Klimawandel unterstützt werden.
Die Land- und Ernährungswirtschaft steht mit dem Klimawandel vor einer grossen Herausforderung: Steigenden Temperaturen, veränderte Niederschlagsmuster und extreme Wetterereignisse setzten die landwirtschaftliche Produktion zunehmend unter Druck. Gleichzeitig trägt die Land- und Ernährungswirtschaft selbst erheblich zu den Treibhausgasemissionen bei, die den Klimawandel weiter vorantreiben.
Um dieser Herausforderung zu begegnen und die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft nachhaltig zu stärken, haben das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) im September 2023 die Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung veröffentlicht. Mit dieser Strategie verfolgt der Bund das Ziel, sowohl die Emissionen des Ernährungssystems zu reduzieren als auch die Anpassungsfähigkeit der Branche an den Klimawandel zu fördern. Die Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung dient als Richtschnur und Handlungsrahmen für die Verwaltung und die Politik, um die Weiterentwicklung des Ernährungssystems in Bezug auf Klimaschutz und Klimaanpassung zu lenken. Die neu erarbeitete Strategie löst die Klimastrategie Landwirtschaft des BLW aus dem Jahr 2011 ab. Die Aktualisierung erfolgte im Zusammenhang mit der Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030 des Bundesrates und orientiert sich an den Grundsätzen des Berichts zur zukünftigen Ausrichtung der Agrarpolitik aus dem Jahr 2022.
Im ersten Teil der Strategie werden drei übergeordnete Ziele bis zum Jahr 2050 definiert:
Die Landwirtschaft produziert klima- und standortangepasst und erreicht so einen Selbstversorgungsgrad von mindestens 50 Prozent.
Die Bevölkerung ernährt sich gesund und ausgewogen. So verringert sie den Fussabdruck der Ernährung pro Kopf um zwei Drittel gegenüber 2020.
Die Treibhausgasemissionen der landwirtschaftlichen Produktion im Inland werden gegenüber 1990 um mindestens 40 Prozent reduziert.
Um diese übergeordneten Ziele zu erreichen, definiert die Strategie acht Teilziele in den Bereichen Konsum, Foodwaste, Handelsbeziehungen, Tier- und Pflanzenernährung, Nährstoffe, Wassermanagement, Boden und Energie (siehe Kasten).
Der zweite Teil der Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung besteht aus einem Massnahmenplan. Dieser Plan enthält insgesamt 42 sowohl bereits eingeleitete als auch neue Massnahmen, die zur Umsetzung der Ziele aus Teil 1 der Strategie bis zum Jahr 2030 beitragen sollen. Die Massnahmen streben einerseits eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen als auch eine Anpassung an den Klimawandel an. Sie betreffen alle Agierende entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der landwirtschaftlichen Produktion über die Verarbeitung und den Handel bis hin zum Konsum. Der Massnahmenplan wurde unter Einbezug einer Begleitgruppe entwickelt, die Vertreter aus verschiedenen relevanten Bereichen wie Landwirtschaft, Umwelt, Wissenschaft und Verwaltung umfasst.
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